Marburg, den 13. Dezember 2024
Besuch der Ausstellung
Vom 8. bis 18. Januar 2025 ist die Ausstellung »Anderssicht« in der Barfüßerstraße 26 zu bewundern. Ich danke der Universitätsstadt Marburg für die Möglichkeit, diese erste eigene Ausstellung zu realisieren. Ab der Eröffnung kann sie wochentags von 19 bis 21 Uhr und wochenends von 11 bis 17 Uhr besucht werden. An allen Öffnungstagen werde ich persönlich anwesend sein.
Eröffnet wird sie am 8. Januar um 18 Uhr. Hier werden Besucher:innen von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies begrüßt. Sabine Harder, Kunsthistorikerin und Kuratorumsvorsitzende des Marburger Hauses der Romantik, wird »Anderssicht« einführen. Ich werde meine Darbietung »Das Geheimnis der wachsenden Erkenntnis« vorführen. Im Anschluss gibt es elektronische Musik (ambient, downtempo) von Androwolf. Besucher:innen können somit auf einen reichhaltigen Abend gespannt sein!

Charakteristikum
In all meinen Werken hat das Narrativ eine besondere psychologische und philosophische Bedeutung. Diesem Narrativ nähere ich mich mehrdeutig, sinnbildlich, mystisch in unterschiedlichen Kunstgattungen in einem reduzierten, verfremdenden künstlerischen Ausdruck. Malerei, Zeichnung, Plastik, Skulptur, Lyrik und Darbietung zeichnet mein vielfältiges Repertoire aus. Um meine Kunst und Lyrik in ihrer Gänze zu begreifen, ist ein perspektivischer Wechsel, eine Anderssicht, charakteristisch.
»So durchschreitet Tobias Funk als zeitgenössischer Künstler mit dem Baum als Ikone Zeit und Raum und kommt in seiner eigenen Biographie an, die künstlerisch verarbeitet und präsentiert, wiederum unsere Biographien berührt« Sabine Harder.
Eine Anderssicht der Dinge
Ich verstehe das Leben als einen wilden Pfad durch ein verwachsenes und immerwährendes Labyrinth. Es ist ein Aufbruch ins Ungewisse. Eine lange, mühselige Wanderschaft der Unklarheit auf der Suche nach Orientierung. Am Horizont der Zukunft scheint die Hoffnung auf eine klare Sicht. Doch die klare Sicht trübt. Um einen ersten Schritt zu wagen, braucht es Mut und Zuversicht. Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns verirren, wir stehen bleiben, scheitern. Wie meistern wir all die Herausforderungen, Belastungen und Krisen, die uns im Labyrinth des Lebens begegnen?
Ein Blick zurück kann weh tun, ein Blick nach vorne entmutigen. Ein Blick ins Hier und Jetzt, ins Innere, kann eine Begegnung mit einer gewaltigen Bestie sein, die in unserem Labyrinth lauert und darauf wartet uns zu verzehren. Wenn diese Begegnung vielleicht auch Schweremut mit sich bringen mag, gehört sie jedoch zum Leben dazu und hieraus können wir uns erst im Geiste weiterentwickeln.
Hierfür braucht es eine Anderssicht der Dinge. Denn auf dem fruchtbaren Boden des Verfalles gedeiht Schönes. Was uns die Natur immer wieder vor Augen führt, ist die Erkenntnis, dass nichts ewig wächst und existert. Auch die innere Bestie nicht. Jedoch führt sie uns ebenso immer wieder vor Augen, dass eine Anderssicht notwendig ist, um das Labyrinth des Lebens in seiner Fülle zu verstehen. Und hierfür ist Geduld und Demut geboten. Eine Anderssicht macht uns zu einfühlsamen und mitfühlend Wesen, die erst in der Gemeinschaft wahrlich erblühen. Ich lade Sie ein, mit mir zusammen eine andere Sicht auf meine Kunst und Lyrik zu werfen. Zur Anderssicht der Dinge. Auf andere Wesen. Auf uns selbst.